Sunday, April 21, 2013

Who needs Goethe? October 11, 1828, Weimar

“Some of the guests came in now, whom Goethe received. He then turned to me [Eckermann] again, and I continued. “Carlyle has indeed studied Wilhelm Meister and, being so thoroughly penetrated with its value, he would like to see it universally circulated — would like to see every cultivated mind receive similar profit and enjoyment.” Goethe drew me to a window to answer me. “My dear young friend,” he said, “I will confide to you something which may help you a great deal. My works cannot be popular. He who thinks and strives to make them so is in error. They are not written for the multitude, but only for individuals who desire something congenial, and whose aims are like my own.”
"He wished to say more; but a young lady who came up interrupted him, and drew him into conversation."

-- Conversations with Goethe, Johann Peter Eckermann, October 11, 1828

“Verschiedene Tischgäste traten herein, die Goethe begrüßte. Er wendete seine Aufmerksamkeit mir wieder zu, und ich fuhr fort.
„Freilich,“ sagte ich, „hat Carlyle den Meister studiert, und so durchdrungen von dem Wert des Buches, wie er ist, möchte er gerne, daß es sich allgemein verbreitete; er möchte gerne, daß jeder Gebildete davon gleichen Gewinn und Genuß hätte.“
Goethe zog mich an ein Fenster, um mir zu antworten.
„Liebes Kind,“ sagte er, „ich will Ihnen etwas vertrauen, das Sie sogleich über vieles hinaushelfen und das Ihnen lebenslänglich zugute kommen soll. Meine Sachen können nicht populär werden; wer daran denkt und dafür strebt, ist in einem Irrtum. Sie sind nicht für die Masse geschrieben, sondern nur für einzelne Menschen, die etwas Ähnliches wollen und suchen, und die in ähnlichen Richtungen begriffen sind.“
Er wollte weiterreden; eine junge Dame trat heran, ihn unterbrechend und ihn in ein Gespräch ziehend.”

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